China Miéville - Das Gleismeer (Heyne)
Willkommen an Bord
Sham lebt in einer Welt, in der das freie Land zwischen den Städten eine gefährliche
Wildnis ist. Nur die Züge verkehren auf einem dynamischen und sich ständig verändernden Schienennetz zwischen den Siedlungen. Als Sham auf einem der Züge, dem Medes, anheuert, beginnt das Abenteuer seines Lebens. Denn die Medes-Crew hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wesen zu jagen, die die Natur zu einer tödlichen Gefahr machen: Nager und Kleintiere von monsterartiger Größe. Sham ahnt nicht, auf was er sich einlässt…
China Miéville hat mit seinen phantastischen Romanen bereits zahlreiche Preise gewonnen, unter anderem den Arthur C. Clarke Award, den World Fantasy Award und den British Fantasy Award, und begeistert mit seiner Phantastik Kritiker und Leser gleichermaßen. China Miéville lebt in London.
Meinung zur Veröffentlichung:
Mit seinem neuen Roman Das Gleismeer präsentiert der britische Fantasy-Autor China Miéville einen exotischen Abenteuerroman, der sich elegant in den unterschiedlichsten Genres bewegt und so ein feines, nur schwer zuzuordnendes Netzwerk aufbaut. Seine Geschichte handelt von dem jungen Sham, der Lehrling auf einem Maulwurfsfänger ist. Der Kapitän des Maulwurfsfängers ist Naphi, eine resolute Frau mit einer künstlichen Armprothese, die davon besessen scheint, den blassen Mocker Jack, einen Riesenmaulwurf zu erlegen. Dabei würde Sham lieber Artefakte und Schätze suchen. Doch die Jagd auf Mocker Jack entwickelt sich zu einem großen und gefährlichen, aber auch aufregenden Abenteuer, in welchem sich Sham mehr als einmal über seine persönlichen Grenzen bewegen muss…
China Miéville bedient sich der Ideen des Klassikers Moby Dick, verlagert die Geschichte in eine Welt, die an eine Mischung aus Dune und Snowpiercer erinnert, versetzt diese aber mit vielen feinen Ideen und Huldigungen an andere Klassiker, so dass wir ein buntes und aufregendes Abenteuer erleben, welches sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene unterhaltsam ist.
Das Gleismeer (Originaltitel: Railsea) erscheint in einer Übersetzung von Eva Bauche-Eppers als Paperback bei Heyne (400 Seiten, €13,99). Schön gestaltete Tier-Illustrationen leiten die einzelnen Buchabschnitte ein.
Das Gleismeer ist der Moby Dick des Steampunk! Sehr eigensinnig und kreativ sieht sich der Autor als Teil der New Weird-Bewegung, die virtuos Versatzstücke der Fantasy, des Horror und Science Fiction kombinieren. Eine interessante, komplex aufgebaute Grundidee, ein sehr visueller Schreibstil, so wie unzählige bizarre Einfälle machen aus Das Gleismeer einen spannenden und abwechslungsreichen Unterhaltungsroman, der mir sehr gut gefallen hat.
Christian Funke
Header:© Chris Close
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