Trash (Universal Pictures Germany) +++Text-Feature & Rezension+++
Mit: Rooney Mara, Wagner Moura, Martin Sheen, Selton Mello u .a.
Regie: Stephen Daldry
Raphael bewohnt eine Mülldeponie in Brasilien. Die Tage verbringen er und seine Freunde Gardo und Rato damit, durch Berge von dampfendem Müll zu waten. Sie sichten, sortieren, atmen und leben den Abfall. Doch eines Tages verändert sich die Welt schlagartig für sie. Raphael findet ein Portemonnaie. Eine kleine Ledertasche mit versteckten Hinweisen und voller Gefahr, die nicht nur sein Leben verändern wird. Bald befinden sich Raphael, Gardo und Rato in einem Wettlauf gegen einen schier übermächtigen Feind. Mit ihrer schnellen Auffassungsgabe und ihrem unerschütterlichen Glauben, das Richtige zu tun, stürzen sich die Freunde in ein atemloses und lebensgefährliches Abenteuer…
Basierend auf dem gefeierten Roman von Andy Mulligan, der die Geschichte um das harte und erbarmungslose Leben dreier Freunde erzählt. Der dreifach Oscar® nominierte und mit einem TONY Award ausgezeichnete Regisseur Stephen Daldry (Billy Elliot, The Hours - Von Ewigkeit zu Ewigkeit, Der Vorleser) inszenierte Trash nach dem Drehbuch von Richard Curtis (Gefährten, Notting Hill, Alles eine Frage der Zeit).
© Universal Pictures Germany
Meinung zur Veröffentlichung:
Stephen Daldry (Billy Elliot - I Will Dance) und sein Co-Regisseur Christian Duurvoort (City of God) präsentieren mit der Romanverfilmung Trash einen toll fotografierten, gerade von den Jungdarstellern hervorragend gespielten Abenteuerfilm, der seine ziemlich geradlinige Geschichte schnörkellos erzählt. Rickson Tevez, Gabriel Weinstein und Eduardo Luis, die in Trash die drei Freunde verkörpern, sind Laiendarsteller, denen es jedoch gelingt, gestandene Mimen wie Martin Sheen an die Wand zu spielen. Deutlich merkt man die Beteiligung des Co-Regisseurs Christian Duurvoort, dem es gelingt, visuelle Einflüsse des großartigen City of God stimmig in den Film einzubringen, so dass wir einen toll inszenierten und fotografierten Film haben, der seine nicht zu komplexe Botschaft zielgruppenentsprechend punktgenau transportiert.
Trash erscheint mit einer FSK 12-Freigabe als DVD und Blu-ray Digital HD UV bei Universal Pictures Germany. Mir lag die Blu-ray vor, die in Bild (2,40:1 Letterbox) und Ton (u.a. Deutsch & Englisch: DTS Digital Surround 5.1) überzeugen konnte, aber erstaunlicherweise keinerlei Bonusmaterial bot. Mir persönlich gefiel der Originalton besser als die Synchronisation, da ich mich mit der Sprachübertragung der Kinder, die hier auf einer brasilianischen Müllhalde plötzlich deutsche Slang-Begriffe verwenden, nicht anfreunden konnte.
Mit Trash präsentiert Regisseur Stephen Daldry einen gelungenen Abenteuerfilm, den man sich sehr gut mit seinen etwas älteren Kindern anschauen kann. Gerade die Jungdarsteller können in diesem herrlich inszenierten Film überzeugen, von mir gibt es deshalb eine ganz klare Empfehlung!
Ganz dicke: Die außergewöhnlichsten Freundschaften in Film und Literatur
Trash erzählt die Geschichte und das erbarmungslose Leben dreier Freunde auf einer brasilianischen Mülldeponie. Und obwohl Rafael, Gardo und Rato in Armut leben, besitzen sie etwas ungemein Wertvolles: ihre Freundschaft. Wir nehmen uns diese besondere Kameradschaft, die im Laufe der Zeit und mit den gemeinsam erlebten Abenteuern immer weiter wächst, zum Vorbild und stellen die dicksten und außergewöhnlichsten Freundschaften aus Literatur und Film vor:
Philippe und Driss („Ziemlich beste Freunde“, 2012):
Das seltsamste Paar seit Jack Lemmon und Walter Matthau: Der wohlhabende Philippe ist seit einem Unfall querschnittsgelähmt. Auf der Suche nach einem neuen Pfleger trifft er ausgerechnet auf Driss – der die Stelle eigentlich gar nicht möchte. Driss bewirbt sich nur, um mit der Ablehnung weitere Sozialleistungen zu bekommen. Trotzdem gibt Philippe ihm eine Chance. Nach einigen Startschwierigkeiten werden die beiden dann aber doch „Ziemlich beste Freunde“.
Superschurke Gru und die Minions („Ich – Einfach unverbesserlich“, 2010)
Mit seiner riesigen Armee von Minions plant Gru, wieder der berüchtigtste Superschurke zu werden. Die Krönung seiner weltweiten Schurkenstreiche soll die Entführung des Mondes sein. Die Minions sind nicht nur seine kleinen Untergebenen, die Gru zur Hand gehen, sondern auch seine besten Freunde. Als die „Bank des Bösen“ einen Kredit für die Entführung des Mondes ablehnt, legen die Minions zusammen und helfen tatkräftig beim Bau der Rakete.
Elliott und E.T („E.T. – Der Außerirdische“, 1982)
Eine Freundschaft, die ihresgleichen sucht: Als der Außerirdische E.T. auf den ihm fremden Planeten Erde zurückgelassen wird, ist Elliott sein einziger Freund. Zusammen entkommen sie immer wieder den Fängen der Regierungsagenten, die E.T. einfangen wollen. Elliott beschützt seinen Schützling und baut mit ihm sogar eine telepathische Verbindung auf. Eine Freundschaft, die auch über 3 Millionen Lichtjahre bestehen bleibt.
Tom Sawyer und Huckleberry Finn („Die Abenteuer des Tom Sawyer“ von Mark Twain, 1876):
Tom Sawyer lebt Mitte des 19. Jahrhunderts in Missouri und ist der klassische Lausbub, wie er im Buche steht. Mit seinem besten Freund Huckleberry Finn macht er sich auf, große Abenteuer zu erleben. Neben dem üblichen Schabernack schaffen sie es, den Verbrecher Indiana-Joe dingfest zu machen und seinen Schatz zu finden.
Chris, Gordie, Teddy und Vern („Stand by me“, 1986):
Die Freunde Chris, Gordie, Teddy und Vern leben in der kleinen amerikanischen Stadt Castle Rock, Maine. Eines Tages verschwindet der gleichaltrige Junge Ray Browers, und Vern kann ein Gespräch mithören, in dem er erfährt, dass Ray beim Blaubeeren pflücken von einem vorbeifahrendem Zug getötet wurde. Zusammen machen sich die vier Jungs auf den Weg herauszufinden, was mit Ray wirklich passiert ist.
Sam und Frodo („Herr der Ringe“, 2001):
Schon in Tolkiens Buch, aber auch in den Filmen sind Sam und Frodo untrennbar. Frodo bekommt von seinem Onkel Bilbo „den einen Ring“ und den Auftrag ihn zu vernichten, um Mittelerde zu retten. Sam begleitet seinen besten Freund mit auf die lange Reise und rettet ihm sogar das Leben. Ein Freund, der das eigene Leben für einen geben würde, das ist Sam für Frodo.
Mogli und Balu („Das Dschungelbuch“, 1967):
Um das Findelkind Mogli zu schützen, beschließt der Panther Baghira, ihn zur Menschensiedlung in Sicherheit zu bringen. Nicht sehr angetan von der Idee, nimmt Mogli reiß aus und trifft auf den Bären Balu. Dieser nimmt ihn unter seine Tatzen und die beiden werden die gemütlichsten Freunde des Dschungels. Als der Tiger Shir Khan es aber doch schafft, Mogli ausfindig zu machen, ist Balu zur Stelle, um seinen Freund zu schützen.
Raphael, Gardo und Rato („Trash“, 2014):
Raphael, Gardo und Rato kommen aus den ärmsten Viertel Brasiliens. Um sich über Wasser halten zu können, gehen sie täglich auf die große Müllhalde in der Gegend und suchen dort nach wertvollen Gegenständen. Als die drei eine Brieftasche finden, ahnen sie zunächst nicht, wie wertvoll der Inhalt wirklich ist. In der Brieftasche liegt der Beweis, der einen der größten Korruptionsskandale des Landes aufdecken könnte. Bürgermeisterkandidat Santos versucht alles, um die drei Freunde aufzuhalten – doch Raphael, Gardo und Rato machen weiter, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Christian Funke
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