Andy Weir “Der Marsianer” (Heyne)
Gestrandet auf dem Mars
Der Astronaut Mark Watney war auf dem besten Weg, eine lebende Legende zu we
rden: Als einer der ersten Menschen in der Geschichte der Raumfahrt betritt er den Mars. Nun, sechs Tage später, ist Mark auf dem besten Weg, der erste Mensch zu werden, der auf dem Mars sterben wird: Bei einer Expedition auf dem Roten Planeten gerät er in einen Sandsturm, und als er aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht, ist er allein. Auf dem Mars. Ohne Ausrüstung. Ohne Nahrung. Und ohne Crew, denn die ist bereits auf dem Weg zurück zur Erde. Es ist der Beginn eines spektakulären Überlebenskampfes…
Bereits im zarten Alter von fünfzehn war Andy Weir als Programmierer für diverse Computerfirmen tätig und arbeitet inzwischen als Softwareentwickler. In seiner Freizeit interessiert er sich für Physik, Mechanik und die Geschichte der bemannten Raumfahrt – und natürlich für das Schreiben. Mit seinem Debütroman Der Marsianer wird er als die Science-Fiction-Entdeckung des Jahres gefeiert.
Meinung zur Veröffentlichung:
Der Astronaut Mark Watney ist, entschuldigen sie bitte meine Wortwahl, aber ich zitiere hier, so richtig im Arsch! Denn im Debütroman des Programmierers und Softwareentwicklers Andy Weir gerät er bei seiner ersten Marsmission bei der Begehung auf der Oberfläche des Planeten in einen Sandsturm und verliert das Bewusstsein. Seine Crew hält ihn für tot und lässt ihn zurück. Doch er hat leicht verletzt überlebt und sieht sich nun vor seine größte Aufgabe gestellt: überleben auf dem Roten Planeten. Die stark begrenzten Mittel sind dank zurückgelassener Gegenstände vergangener Missionen vorhanden, so dass der Botaniker und Techniker Watney mit einfachen Mitteln den Kampf gegen die unwirtliche Umgebung aufnimmt. Da er alles in einem Tagebuch festhält, ist der Leser dabei nahe am Geschehen.
Man merkt Andy Weir den Spaß an, den er beim Verfassen des Buches hatte, denn es sprüht vor guter Ideen und fundiertem Fachwissen, denn so wild sich die Geschichte auch anhören mag, ist sie doch durchweg logisch und nachvollziehbar konstruiert. Stilistisch bleibt er trotz unzähliger Fachbegriffe auf einem einfachen und gut lesbaren Niveau, welches dank des immer wieder auftauchenden Humors und der abwechslungsreichen Geschichte durchweg spannend bleibt. Längen im Handlungsverlauf treten trotz der doch recht begrenzten Handlungs- und Locationmöglichkeiten sehr selten auf.
Da sich die Geschichte inhaltlich wie stilistisch quasi für eine Verfilmung aufdrängt, dauerte es nicht lange, dass sich Ridley Scott die Rechte sicherte und den Film derzeit inszeniert. Die Rolle des gestrandeten Astronauten wird Matt Damon verkörpern, aber auch die restliche Besetzung (Jeff Daniels, Kate Mara, Jessica Chastain) kann sich sehen lassen.
Der Marsianer erscheint in einer Übersetzung von Jürgen Langowski als Paperback mit Klappenbroschur im „50 Jahre Science Fiction“-Programm bei Heyne (512 Seiten, €14,99).
Mit seinem Roman Der Marsianer ist Andy Weir ein beeindruckendes Debüt gelungen, welches den Leser spannend und kurzweilig unterhält. Trotz der unglaublichen Geschichte nahe an der Realität (vermute ich mal, habe bis dato wenig Mars-Erfahrung) gelingt ihm ein Roman, der den Spagat zwischen Action, Technik und Emotionen gut meistert und von mir eine klare Empfehlung bekommt.
Christian Funke
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