Don Winslow - Missing. New York (Droemer)

Die siebenjährige Hailey spielt im Garten, als das Telefon klingelt und ihre Mutter kurz ins Haus geht. Eine Minute später kommt sie zurück. Und ihre Tochter ist verschwunden. Zwei Wochen später verschwindet ein weiteres Mädchen – diesmal wird die Leiche gefunden, der Täter gefasst und auch mit dem Mord an Hailey belastet. Akte geschlossen. Aber Frank Decker, dessen Job es ist, Verschwundene aufzuspüren und zurückzuholen, hat Zweifel. Er glaubt, dass Hailey lebt, irgendwo versteckt – während die Uhr tickt. Ein vager Hinweis führt ihn nach New York. Sanft wenn möglich, hart wenn nötig, folgt er Schritt für Schritt der Spur, die ihn in die Hölle lotsen wird.

Infotext & Fotos: Droemer

Meinung zur Veröffentlichung:

Der 35 Jahre alte Frank Decker ist Ermittler der Polizei in Lincoln, Nebraska. Er ist ein sehr kämpferischer, etwas verbissener aber grundehrlicher junger Mann, dem eine gute berufliche Karriere prognostiziert wird. Als jedoch eines Tages ein kleines Mädchen entführt wird und nur kurze Zeit später die Leiche eines weiteren Mädchens gefunden wird, kommt er an seine Grenzen. Denn obwohl man schnell einen Verdächtigen ermittelt, vereitelt die Staatsanwaltschaft die Möglichkeit, den Verbleib des vermissten Mädchens zu erfahren. Decker schmeißt hin und ermittelt nun auf eigene Faust…

Der Autor Don Winslow führte ein wohl ebenso aufregendes Leben wie die meisten seiner Protagonisten. Der am 31. Oktober 1953 in New York City geborene Schriftsteller studierte afrikanische Geschichte. Nach dem Studium arbeitete er in Kinos oder als Privatdetektiv, später auch als Safarileiter in Kenia und China. Danach folgte ein weiteres Studium mit dem Schwerpunkt Militärgeschichte.

Er begann zu schreiben, und hatte 1997 mit seinem Roman The Death and Life of Bobby Z (wurde auch erfolgreich verfilmt) seinen ersten Durchbruch. Seinen bisher größten Roman jedoch lieferte er mit dem monumentalen Epos über den Drogenkrieg in Mexiko: Tage der Toten.

Don Winslow ist dafür bekannt, lange und intensiv für seine Geschichten zu recherchieren, damit diese ein Maximum an Realismus besitzen, und bis ins kleinste Detail authentisch sind. Mittlerweile hat er zahlreiche Romane und diverse Drehbücher veröffentlicht.

Missing. New York ist der Start seiner neuen Frank-Decker-Reihe und erscheint als im Noir-Stil konzipierte Klappenbroschur bei Droemer 464 Seiten, €14,99). Stilistisch ist anzumerken, dass der Autor in seinem neuen Roman für ihn ungewohnt lange Sätze formuliert. Die Kunst des geschickt gesetzten Cliffhangers hat der Autor in Missing. New York perfektioniert, so dass der Roman ein zwar inhaltlich nicht unbedingt revolutionärer, aber durchweg gut lesbarer, pointiert geschriebener und spannender Thriller geworden ist.

Christian Funke