M. J. Arlidge: Eene Meene (rororo)
Du oder ich.
Sam schläft. Ich könnte ihn jetzt töten. Vielleicht würde ich ihm damit sogar einen Gefallen tun. Als wir nach dem Überfall zu uns kamen, waren wir in diesem alten Schwimmbad. Fünf Meter hohe Kachelwände. Keine Leiter. Ich habe Sam umarmt. Seinen Geruch eingeatmet, den ich so sehr liebe. Dann klingelte das Handy, und wir begriffen den grausamen Plan.
Amy sieht mich nicht an. Spricht nicht mit mir. Vielleicht gibt es nichts mehr zu sagen. Jeden Quadratzentimeter unseres Kerkers haben wir nach einem Fluchtweg abgesucht. Nur die Pistole hat keiner von uns angerührt. Bisher.
Zwei Geiseln. Eine Kugel.
Ein Alptraum beginnt. Auch für Detective Helen Grace.
Leben oder Tod? Die Opfer dürfen wählen. Rot oder Grün? Das Cover wählen Sie. Ein alternativloser Thriller mit zwei verschiedenen Umschlägen.
M. J. Arlidge hat fünfzehn Jahre lang als Drehbuchautor für die BBC gearbeitet. Seit fünf Jahren betreibt er eine eigene unabhängige Produktionsfirma, die vor allem auf Krimiserien spezialisiert ist. «Eene Meene» ist sein erster Roman und Auftakt zu einer Thrillerreihe um Detective Inspector Helen Grace, die in zahlreichen Ländern erscheint.
http://www.eene-meene.de/
Meinung zum Buch:
Der britische Autor M. J. Arlidge beginnt seinen Roman Eene Meene - Einer lebt, einer stirbt, der der Auftakt für eine Reihe um die Ermittlerin Helen Grace darstellt, mit zwei Menschen, die in einem leeren Becken eines alten Schwimmbades eingesperrt sind. Sie haben weder Essen noch etwas zu trinken, einzig eine geladene Waffe, die zwischen ihnen liegt. Derjenige, der den anderen zuerst tötet, kommt frei. Doch dieses Pärchen ist nicht das einzige, denn die mysteriösen Todesfälle häufen sich. Detective Inspector Helen Grace beginnt einen Wettlauf gegen die Zeit, um den geheimnisvollen Serientäter zu fassen.
M. J. Arlidge arbeitete lange Zeit als Drehbuchautor für den BBC. Meine Erwartungen als Fan der dortigen Produktionen war also entsprechend hoch. Umso erstaunter war ich bei der Lektüre von Eene Meene - Einer lebt, einer stirbt. Mit seinem atemlosen, an den klassischen Hard Boiled erinnernden Stil, der sich knapp und präzise durch die Kapitel (117 Kapitel auf 365 Seiten) peitscht, zieht er den Leser von der ersten Seite an in die Geschichte. Allerdings störten mich sowohl der ziemlich einfach gehaltene Schreibstil, als auch die Einbeziehung vieler unnötiger Klischees und der offensichtlichen Anleihen bei SAW. Dies ist jedoch Geschmacksache, denn auch wenn ich mich an diesen Punkten etwas stieß, kann ich nicht umhin, dem Roman eine sehr hohe Spannung und ein rasantes Tempo zu attestieren.

M. J. Arlidge © by Mark Sims
Eene Meene - Einer lebt, einer stirbt erscheint bei rororo (365 Seiten, €9,99) als Taschenbuch in zwei farblich unterschiedlichen Aufmachungen. Jedoch sind sowohl die rote als auch die grüne Variante dank ihrer markanten Farbsetzung echte Hingucker.
M. J. Arlidge inszeniert in seinem Romandebüt ein Szenario, welches wie eine Thriller-Version von SAW aussieht. Explizit geschilderte Grausamkeiten, ein sehr einfacher und temporeicher Stil und eine konstant hohe Spannungskurve machen Eene Meene - Einer lebt, einer stirbt zu einem atemlosen Pageturner, den man, wenn man Fan des Genres ist, kaum aus der Hand zu legen vermag.
Christian Funke-Smolka

Letzte Kommentare