Der Killer von Wien - FilmArt Giallo Edition - 2-Disc-Edition (FilmArt)
Die Ehe der attraktiven Julie Wardh (Edwige Fenech) steht kurz vor dem Aus. Gemeinsam mit ihrem Mann Neil (Alberto de Mendoza), einem älteren Börsenmakler, macht sie sich auf den Weg nach Wien, da dort wichtige Geschäftstermine anstehen. In ihrer Heimatstadt angekommen trifft Julie auf i
hre alte Freundin Carol und lernt auf einer Party den Frauenschwarm George (George Hilton) kennen. Julie kann ihre Zuneigung zu George nicht lange unterbinden und sieht in ihm weit mehr als nur einen unbedeutenden Flirt. George scheint ein neuer Lichtblick in Julies Leben zu sein, abseits vom langweiligen Geschäfts-und Eheleben ihres Mannes. Während Julie und George ihre Affäre in vollen Zügen genießen taucht unerwartet Julies Ex-Liebhaber Jean (Ivan Rassimov) auf. Trotz der dunklen Vergangenheit beider, konnte sich Jean nie ganz von Julie lösen und umwirbt sie wo es nur geht. Die Nettigkeiten von Jean nehmen zu und umso mehr grauenvolle Gedanken an ihr damaliges sadomasochistisches Verhältnis kehren bei Julie zurück.
Zur selben Zeit werden in Wien vermehrt hübsche Frauen von einem vermummten Serienkiller mit Rasiermesser getötet und auch Julie fällt in das Raster des scheinbar unaufhaltsamen Schlitzers. Wer ist der mysteriöse Killer? Ist es Jean? Julies Ehemann, der wegen dem Seitensprung seiner Frau durchdreht? Oder George, der Julie konkurrenzlos für sich alleine haben möchte?
Meinung zum Film:
Regisseur Sergio Martino, Jahrgang 1938, ist den Freunden des italienischen Exploitationfilms der 1970er Jahre ein gern gesehener Weggefährte. So manch unterhaltsame Stunde verbrachte man
mit von ihm inszenierten Beiträgen wie „Die Säge des Teufels“, „Die weiße Göttin der Kannibalen“ oder dem hier wiederveröffentlichten Der Killer von Wien. Im Rahmen ihrer beliebten Giallo Edition hat FilmArt dieser kleinen und atmosphärischen Perle des Nischenkinos eine wirklich durchweg gelungene Veröffentlichung in Form einer 2-Disc-Edition spendiert. Auf die näheren Details dieser Veröffentlichung gehe ich aber später noch ein.
Martino erzählt in Der Killer von Wien die Geschichte der attraktiven Julie Wardh (Edwige Fenech), die, liiert mit dem wohlhabenden Geschäftsmann Neil (Alberto de Mendoza), um ihr Leben fürchtet. Denn ein Mörder hat es auf junge Frauen abgesehen, die er mit seinem Rasiermesser umbringt. Julie vermutet, die Identität des Mörders zu kennen, ahnt sie doch, dass er eventuell einer ihrer vergangenen Liebhaber sein könnte…
Sergio Martino nutzt in Der Killer von Wien virtuos die bekannten Stilmittel des klassischen Giallo. Auch wenn der dabei nicht die visuelle Genialität eines Argento oder Bava erreicht, gelingt es ihm, Inhalt und Optik gleichberechtigt zu berücksichtigen. Ein größtenteils durchdachtes und spannendes Drehbuch, eine Prise Erotik, eine gelungene musikalische Untermalung von Nora Orlandi und eine fesselnde Kameraführung machen Der Killer von Wien zu einem der deutlich besseren Vertreter dieser Filmgattung.
Die in der klassischen gelben FilmArt Giallo Edition –Aufmachung gestaltete 2-Disc-Edition von Der Killer von Wien ist auf 1000 Stück limitiert. Disc 1 beinhaltet neben der unzensierten 96 Minuten-Version des Hauptfilms die halbstündige “Dark Fears Behind The Door” - Dokumentation mit Sergio Martino, Luciano Martino, George Hilton und Edwige Fenech,
so wie ein ebenfalls etwa 30 Minuten langes Interview mit Sergio Martino aus dem Jahr 2013, eine Bildergalerie, der Originaltrailer und eine Programmübersicht. Disc 2 beinhaltet die 92 Minuten lange deutsche Kinofassung, die hiermit erstmals auf DVD veröffentlicht wird. Das Bild der unzensierten Version liegt in 2,35:1 anamorph vor, der Ton in DD 1.0 Mono, hier dann in der neuen und alten Abtastung, gefiltert und ungefiltert. Abgerundet wird diese Veröffentlichung durch ein sowohl informatives wie unterhaltsames Booklet namens “Schwarzes Wien” von Pelle Felsch.
Der Killer von Wien ist ein im klassisch gialloesquen Gewand daherkommender Thriller des italienischen 70er Jahre-Kinos, der als eines der besten Werke Sergio Martinos angesehen werden kann und dank FilmArt endlich in einer adäquaten Veröffentlichung vorliegt. Ein Film, den man als Genre – Aficionado definitiv in seiner Sammlung stehen haben sollte!
Christian Funke-Smolka
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