Once upon a time in Vietnam (Splendid Film)

Autor, Regisseur und Hauptdarsteller Dustin Nguyen („21 Jump Street“) präsentiert das bis dato teuerste Film-Epos Vietnams! Dabei handelt es sich beim Martial-Arts-Blockbuster um einen wilden Genre-Mix aus knochenbrechendem Hongkong-Actionfilm und klassischem Spaghetti-Western! In aufwendig gestalteten Set-Designs kämpfen neben Dustin Nguyen Vietnams Topstar Ngo Thanh Van („House in the Alley“) und Roger Yuan („Skyfall“, „Batman Begins“) um ihr Überleben!

Vor vielen Jahren war Dao (Dustin Nguyen) einer der gefährlichsten Kriegermönche der mächtigen kaiserlichen Armee. Desillusioniert nach jahrelangem Blutvergießen zieht er nun allein durch das weite Land, um Deserteure aufzuspüren und zu eliminieren. Seine Mission führt ihn in ein kleines Dorf, welches vom lokalen Gangsterboss terrorisiert wird. Als er zögert, sein nächstes Ziel hinzurichten, macht sich der gefürchtete General Long (Roger Yuan) selbst auf den Weg, um die Sache zu erledigen. Ausgestattet mit mystischen Kräften und unglaublichen Schwertkünsten, hinterlassen die Krieger eine Schneise der Zerstörung…

Meinung zum Film:

Dustin Nguyen (bekannt aus der TV-Serie 21 Jump Street) zeigt sich in Once upon a time in Vietnam als Hauptverantwortlicher. Nach eigenem Drehbuch verfilmt er die Geschichte des Kriegermönches mit sich selbst in der Hauptrolle. Dabei greift er auf einem im Genre nicht unüblichen einsamen Schwertkämpfer, der sich im Italo-Western-Style (der sich seinerzeit wiederum bei Kurosawa bediente. So schließt sich dann der Kreis.) als Ein-Mann-Armee unterstützend einem kleinen Dorf zur Verfügung stellt, um diese vor skrupellosen Gangstern und ihrem kaltblütigen Boss zu beschützen. Dabei schwankt die Inszenierung zwischen humorvoll-cartoonesk überspitzten Momenten, die aber eine gewisse inhaltliche Piefigkeit nicht verleugnen können. Da die Geschichte an Komplexität etwas dünn ausgestattet ist, wäre es hier ratsam gewesen, dieses durch mehr gut choreografierte Schauwerte auszugleichen, beziehungsweise zu vertuschen. Hier aber fehlt ihm dann letztendlich die Stringenz, so dass Once upon a time in Vietnam auch hier nicht in die Tiefe geht. Was bleibt, ist somit reine Unterhaltung ohne bleibenden Nährwert.

Once upon a time in Vietnam erscheint als DVD und Blu-ray bei Splendid Film. Zur Ansicht lag mir die Blu-ray vor, die in Bild (2,40:1/1080p HD) und Ton (Deutsch und Vietnamesisch: DTS-HD Master Audio 5.1) überzeugt. Der Bonusbereich bietet Zusatzinformationen in Form eines knapp einstündigen Behind the Scenes- Featurettes, welches Interviews und Szenen vom Dreh im Originalton mit englischen Untertiteln bietet.

Once upon a time in Vietnam ist ein nicht Ernst gemeinter Eastern, der sich formal und inhaltlich bei den großen Klassikern des Genres bedient. Auch wenn dem Film ein gewisses Maß an Eigenständigkeit fehlt, kann ihm ein gewisser Unterhaltungswert nicht abgesprochen werden. Ein Film, der sich perfekt für zwischendurch eignet…

Christian Funke