Die spektakuläre dritte Staffel knüpft inhaltlich an ihre Vorgänger an und kann mit neuen, aufregenden Geschichten begeistern. Und eines sei schon einmal verraten: Hinter Gittern wird es heiß:Nach den Strapazen in Staffel 2 kehrt zunächst wieder Ruhe und Ordnung in den Knastmauern ein. Doch der Schein trügt: Alte und neue Insassinnen halten Piper und ihre Mithäftlinge auf Trapp. Neue Rivalitäten entfachen zudem einen regelrechten Kleinkrieg und nicht zuletzt steht das Überleben der gesamten Einrichtung auf dem Spiel…

Starke Charaktere, tiefschwarzer Humor und eine brillante Geschichte: Die hochgelobte Dramedy-Serie Orange is the new Black stammt aus der Feder von „Weeds“-Schöpferin Jenji Kohan und basiert auf den gefeierten Memoiren „Orange is the new Black – Mein Jahr im Frauenknast“ von Piper Kerman. In der Hauptrolle tauscht Taylor Schilling („Argo“) ihr Designer-Kostümchen gegen einen orangefarbenen Knast-Overall. An ihrer Seite begeistert ein Darstellerensemble in Bestform, darunter Jason Biggs („American Pie“) als Pipers Verlobter, Laura Prepon („Dr. House“, „How I Met Your Mother“) als Ex-Geliebte Alex, Kate Mulgrew („Star Trek“) in der Rolle der Knastköchin Red und Pablo Schreiber („Weeds – Kleine Deals unter Nachbarn“) als schmieriger Gefängniswärter George „Pornstache“ Mendez. Der Kritiker- und Publikumsliebling wurde mit internationalen Preisen überhäuft, darunter allein vier Emmy Awards.

© Studiocanal

Meinung zur Veröffentlichung:

Piper Chapman (Taylor Schilling) ist eine bisexuelle New Yorker Managerin, die zu 15 Monaten in einem Gefängnis verurteilt wurde, weil sie 10 Jahre zuvor für ihre damalige Collegegeliebte Alex Vause (Laura Prepon) einen Koffer mit Drogengeldern transportiert hatte. Ihr Verlobter Larry Bloom (Jason Biggs) versucht zwar, ihr den nötigen moralischen Halt zu bieten, um diese Zeit zu überstehen, doch den für sie ungewohnten und sehr harten Alltag in einem Frauengefängnis muss Piper auf sich alleine gestellt überleben. Dabei tappt sie in manches Fettnäpfchen, macht aber auch unerwartet positive Erfahrungen, in denen sie viel über die dort lebenden Menschen erfährt…

Die Drehbuchautorin Jenji Kohan ist seit ihrem Serienerfolg Weeds – Kleine Deals unter Nachbarn dem Fernsehzuschauer der etwas anderen Serie ein Begriff. Ihre Fähigkeit, ernste Themen mit einem augenzwinkernden und zum Teil bissig-schwarzhumorigen Grundton zu bearbeiten und dabei trotzdem nicht in Oberflächlichkeit abzurutschen, zeigt sie auch in der Netflix-Serie Orange is the new Black, deren mittlerweile dritte Staffel gerade von Studiocanal veröffentlicht wurde.

Die Serie bedient sich auf charmante Weise den klassischen Women-in-Prison-Klischees, überspitzt diese jedoch und reichert sie mit einer großen Portion Menschlichkeit an. Dabei stehen in den einzelnen Episoden grundsätzlich die Menschen und weniger ihre Taten, die zur Inhaftierung führten im Fokus. Basierend auf den Erlebnissen von Piper Kerman, die sie in ihrem Buch „Orange is the new Black – Mein Jahr im Frauenknast“ verarbeitete, erleben wir hier eine Adaption, die in vielerlei Weise sehr reizvoll ist. Die Handlung bietet trotz vieler Handlungsfäden einen alles überspannenden inhaltlichen Bogen, der es den Figuren erlaubt, sich zu entfalten und in ihrer Charakterzeichnung zu wachsen. Dies zeigt sich deutlich in den Momenten, wo es keine klaren Gut/Böse-Definitionen bei den einzelnen Figuren gibt, sondern jede für sich authentisch ausgearbeitete Merkmale zeigt, die mal in die eine, mal in die andere Richtung ausschlagen. Die guten Darsteller und die einprägsame musikalische Untermalung der russisch-amerikanischen Songwriterin Regina Spektor runden das erfreulich frische Serienpaket ab.

Die dritte Staffel der Netflix-Erfolgsserie Orange is the new Black erscheint bei Studiocanal als DVD, Blu-ray und Video on Demand. Mir lag zur Ansicht die Blu-ray vor, die in Bild (1,77:1/16:9) und Ton (Deutsch & Englisch: DTS-HD Master Audio 5.1) auf einem qualitativ sehr guten Niveau war. Die dreizehn Episoden sind auf vier Discs verteilt, der Bonusbereich ist zudem mit Audiokommentaren zu ausgesuchten Episoden, einer Gag-Reel, Trailern zu dieser und anderer Serien, einer Frage & Antwort - Runde mit den Darstellern, Interviews und Featurettes ausgestattet.

Orange is the new Black ist eine clever konzipierte Serie mit starken Charakteren und einer fesselnden Handlung, die den Spagat zwischen Drama und (teils bitterbösem) Humor perfekt meistert. Die mehrfach preisgekrönte Serie ist schon lange kein Geheimtipp mehr, trotzdem werde ich an dieser Stelle eine klare Empfehlung aussprechen!

Christian Funke