Streng (Koch Media)
Latex, Leder, Schmerzen und Lust! Es ist eine bizarre Welt, in der ein namenloser Banker und eine junge Frau ihren sexuellen Bedürfnissen nachgehen. Er geprägt vo
n der Lust an der Unterwerfung, sie mit Hang zur Bestrafung ihres Gegenübers. Ohne Ursachenforschung zu betreiben, taucht „Streng“ tief ein in das sadomasochistische Beziehungsmodell der beiden, das unweigerlich in eine Tragödie mündet.
Hier wird zügellose Erotik zu großer (Schauspiel-) Kunst, Lust zu Last, ein Glücksmoment zur Tragödie. Basierend auf einer wahren Geschichte, lässt Schauspielerin und Regisseurin Hélène Fillieres ihre beiden Topstars Benoît Poelvoorde und Laetitia Casta in ihre bislang mutigsten Rollen schlüpfen. Das Ergebnis: Eine gewagte und triebhafte Romanze jenseits aller Grauschattierungen, die von der ersten bis zur letzten Minute fesselt.
Meinung zum Film:
„Une histoire d’amour“, so der Originalttitel von Streng, ist das Spielfilmdebüt der französischen Regisseurin und Schauspi
elerin Hélène Fillièrs. Sie erzählt eine erotisch-dramatische Geschichte, die sich lose an reale Begebenheiten orientiert. Benoît Poelvoorde („Nichts zu verzollen“, „Mann beißt Hund“), verkörpert den namenlosen Bankier, der eine Affäre mit einer namenlosen jungen Frau beginnt (Laetitia Casta, „Arbitrage“). Beide treffen sich, um ihre sexuellen Fantasien auszuleben. Doch die Affäre gerät immer mehr außer Kontrolle…
Regisseurin Hélène Fillièrs macht es dem Zuschauer nicht leicht. Perfekt besetzt und visuell aufregend inszeniert, liefert sie ein Portrait zweier Menschen, welches sich zu einem Drama voller Abhängigkeiten und Demütigungen entwickelt. Dank der überschaubaren Laufzeit von 80 Minuten gibt es dab
ei keinen inhaltlichen Leerlauf, sondern man erlebt eine sehr dichte, intensive Geschichte, auf die man sich jedoch einlassen muss.
Streng erscheint bei Koch Media als Blu-ray, DVD und VoD. Zur Ansicht lag mir die Blu-ray vor, welche in Bild (2,40:1 in 16:9) und Ton (Deutsch & Französisch in DTS HD - Master Audio 5.1) überzeugt. Im Bonusbereich befinden sich neben dem Originaltrailer und einer Programmübersicht noch drei Minuten an entfernten Szenen, einige Outtakes und den Kurzfilmen „Mademoiselle Y“ und „Black Cat“.
Streng ist ein edel bebilderter, stilisiert inszenierter und von seinen Hauptdarstellern hervorragend gespielter Film, der seine dramatische Geschichte intensiv und überaus faszinierend erzählt. Von mir deshalb eine Empfehlung!
Christian Funke-Smolka
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