Dorian Hunter – Dämonen-Killer: Die Masken des Dr. Faustus (Zaubermondverlag)

Dorian Hunter – Dämonen-Killer: Die Masken des Dr. Faustus (Zaubermondverlag)

Für die Unsterblichkeit verschrieb Baron Nicolas de CondHeadere im Jahr 1484 seine Seele dem Bösen. Doch de Conde hatte die Rechnung ohne den Teufel gemacht. Die Familie des Barons musste den Handel mit dem Leben bezahlen. Fortan kämpfte de Conde in verschiedenen Inkarnationen gegen die Ausgeburten der Hölle, bis ihm als Dorian Hunter endlich der entscheidende Schlag gelang. Asmodi, das Oberhaupt der Schwarzen Familie, ist tot. Aber die Dämonen leben, und sie sinnen auf Rache…

Die von Fans und Kritikern gleichermaßen hochgelobte, preisgekrönte Hörspielserie Dorian Hunter - Dämonen-Killer muss man den meisten Genrekennern wohl nicht mehr vorstellen. Am 29. August 2014 kehrt der Dämonen-Killer wieder zum Heimatlabel Zaubermond zurück – und mit der Jubiläumstrilogie „Die Masken des Dr. Faustus“ wird die bisher aufwändigste Produktion von Dorian Hunter präsentiert.

Die Serie um den Dämonen-Killer wurde Anfang der 70er-Jahre von den Autoren Ernst Vlcek und Neal Davenport auf 10 Bände konzipiert. Doch das Konzept wurde binnen Monaten vom Erfolg überholt und Dorian Hunter – damals noch unter dem Namen Dämonen-Killer – noch vor dem Bastei-Konkurrenten John Sinclair zur erfolgreichsten Horror-Serie der 70er-Jahre. Allerdings bekam der Dämonen-Killer aufgrund der teils expliziten Gewaltdarstellung Schwierigkeiten mit der Zensur, insgesamt vier Romane landeten auf dem Index. Damit hatte es sich ausgekillt – vorläufig.

Doch die Fans schrien nach einer Fortsetzung. Seit 1994 läuft die Serie deshalb im Hamburger Zaubermond-Verlag mit großem Erfolg weiter. Zum aktuell 20-jährigen Jubiläum sind bereits über 75 Bände erschienen. In dieser Zeit hat sich Zaubermond zu einem der führenden Verlage für das phantastische Genre entwickelt.

Mit der Hörspielumsetzung von Dorian Hunter, die im Sommer 2008 startete, konnte das Zaubermond-Team mehrere hochkarätige Auszeichnungen gewinnen. So wurde Zaubermond beim renommierten Branchenpreis OhrkanusCover_DoHu_25.1 2013 als „Bestes Label“ und Dorian Hunter als „Beste Serie“ ausgezeichnet. Auch die Folge 25 überzeugt mit einer innovativen Vielseitigkeit der Darstellung, den Zeitsprüngen, schnellen Szenenwechseln und der akustisch doch bisweilen recht expliziten Umsetzung der Horrorszenarien, bei denen das Kunstblut schier aus den Lautsprechern tropft … Abgerundet wird die exquisite Pro-duktion durch die eingängige Titelmusik vom „Goldenen Reiter“ Joachim Witt und den düsteren Soundtrack von Andreas Meyer.

Bei „Die Masken des Dr. Faustus“ verschaffen sich über 50 Stimmen aus der Champions League der deutschen Schauspiel- und Synchronsprecher-Riege Gehör. Als besonderer Coup konnte für die Rolle des geheimnisvollen Dr. Faustus kein Geringerer als Schauspiellegende Dieter Hallervorden gewonnen werden! Hallervorden, der mit Springteufeln und anderen Beelzebuben schon einschlägige Erfahrungen gesammelt hat, beweist hier auch als Hörspielsprecher seinen außerordentlichen Facettenreichtum.

Homepage

Meinung zur Veröffentlichung:

Der erfolgreichste Dämonen-Killer der aktuellen Hörspielszene geht in die fünfundzwanzigste Runde, Grund genug, dieses entspreCover_DoHu_25.2chend zu feiern. Als sich die Verantwortlichen Marco Göllner und Dennis Erhardt 2007 in Bad Salzuflen in einem Cafe trafen, um die nötigen Schritte für eine neue Hörspielreihe zu besprechen, ahnten beide noch nicht, dass diese es in wenigen Jahren auf fünfundzwanzig überaus erfolgreiche Episoden bringen würde. Die Verantwortlichen bewiesen ein glückliches Händchen bei der Organisation, Umsetzung und vor Allem der Besetzung für diese Hörspiel-Reihe, denn man arbeitet auch heute noch nahezu mit den gleichen Sprechern zusammen, mit denen man 2007 begann. Leider können die beiden Schöpfer der Dorian Hunter-Geschichten, Ernst Vlcek und Kurt Luif alias Neal Davenport, diesen Erfolg nicht mehr miterleben.

Hier vorliegend haben wir die auf drei Folgen konzipierte Geschichte Die Masken des Dr. Faustus, die den Zyklus des Dämonendrillings furios abschließt. Der geneigte Fan findet sich schnell in der komplexen, auf unterschiedlichen Zeitebenen spielenden Handlung zu-recht, für Neueinsteiger dürfte es etwas verwirrend sein. Denn Dorian Hunter (erneut von Thomas Schmuckert verkörpert) hat schon in früheren Leben gegen das Böse gekämpft. An zwei dieser früheren Inkarnationen kann er sich erinnern, um den Dämonendrilling jedoch endgültig vernichten zu können, muss er sich jedoch auch seines früheren Ichs Georg Rudolf Speyer (stark: Tim Knauer) bewusst werden. Ein Trip, der sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart für unsere Protagonisten gefährliche Herausforderungen bereit hält…

Dennis Erhardt, verantwortlich für Skript und Regie, beweist mit Die Masken des Dr. Faustus erneut, dass er es versteht, eine auf eine ältere Zielgruppe ausgerichtete Geschichte sowohl inhaltlich als auch seitens der Inszenierung atmosphärisch wie fesselnd umzusetzen. Die knapp dreieinhalb Stunden Laufzeit der Jubiläums-Trilogie bieten eine nahezu durchgehend hohe Spannungskurve, die auch bei inhaltlicher Tempodrosselung im Mittelteil zu fesseln vermag.

Die fünfundzwanzigste Hörspielveröffentlichung und zudem die Rückkehr zum Heimatlabel Zaubermond muss schon adäquat zelebriert werden. So hat man keine Mühen gescheut und die wohl beste und umfangreichste Hörspielveröffentlichung des Jahres herausgebracht. Denn neben den drei schön gestalteten Einzelveröffentlichungen des „Die Masken des Dr. Faustus“ – Dreiteilers „MumCover_DoHu_25.3menschanz“, „Hassfurt“ und „Fastnacht“ veröffentlicht der Verlag für Sammler und Vitrinenfreunde auch eine Special Edition in einer Digipak-Box, die exklusiv bei Zaubermond bestellt werden kann (Zaubermond-Abonnenten erhalten automatisch die Sammlerbox). Diese ist ein wahrer Augenschmaus, haben wir hier doch neben den drei Hörspiel-Discs noch eine vierte Disc mit dem Soundtrack „Hunteresque“, der 19 Tracks, komponiert von Andreas Meyer, aus dem originalen Dorian Hunter-Score beinhaltet. Abgerundet wird dieses Sammlerstück mit einem zwanzigseitigen ergänzenden Booklet, welches neben einem informativen Einleitungstext zum Exposé der Geschichte so wie der Inszenierung noch ein Interview mit Dieter Hallervorden und den von Andreas Meyer in Worte gefassten Gedanken zum Soundtrack bietet.

Die Masken des Dr. Faustus bietet dem Fan der Dorian Hunter-Reihe genau das, was er erwartet. Eine komplexe, verschachtelte und anspruchsvolle Geschichte, die zum Jubiläum eine wahrlich epische dreieinhalb- Stunden-Umsetzung auf drei Discs erfahren hat. Neben den bekannten Hauptsprechern befinden sich viele weitere Sprecher im Cast, die das temporeiche und atmosphärisch in Szene gesetzte Finale um den Dämonendrilling perfekt zum Leben erwecken. Wewantmedia wünscht alles Gute zum Jubiläum!

Hallervorden

Interview mit Dieter Hallervorden über seine Rolle als »Faust« in Dorian Hunter

Herr Hallervorden, Ihre Vielseitigkeit ist mittlerweile Ihr Markenzeichen geworden. Schauspieler, Kabarettist, Regisseur, Dramaturg und Intendant – braucht es da eigentlich noch Mut, sich auf die Horror-Hörspielserie Dorian Hunter einzulassen?

Dieter Hallervorden: Ich liebe generell Herausforderungen, noch mehr natürlich deren Bewältigung. Eine Hörspielaufnahme wie bei Dorian Hunter war für mich eine neue Erfahrung. Dass jede Rolle einzeln eingesprochen wird und erst nach den Aufnahmen alle Sprecher »zusammengemischt« werden, hat den Vorteil, dass man sich während der Aufnahme komplett auf die Arbeit an seiner eigenen Figur konzentrieren kann. Gleichzeitig tragen Sprecher und Regie eine große Verantwortung. Es muss sehr bewusst und nuanciert an der Rolle gearbeitet werden, damit es später beim Zusammenspiel »natürlich« klingt.

Sie sind dafür bekannt, sich akribisch auf Ihre Rollen vorzubereiten. Bestes Beispiel ist Ihr Film »Sein letztes Rennen«, für den Sie mit der Goldenen Lola als »Bester Schauspieler« ausgezeichnet wurden. Wie aufwändig war es im Vergleich, sich für die Hörspielrolle des Dr. Faust zu rüsten?

Der Film war insbesondere eine körperliche Herausforderung. Es war eine intensive sechsmonatige Vorbereitung erforderlich. Da Dr. Faust nun eher der vergeistigte Typ ist, hat es hier nicht ganz so lange gedauert. Aber immerhin hat Faust einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Solchen Leuten sollte man generell nicht trauen!

Immerhin verschrieb Faust seine Seele dem Teufel, um die »letzten Dinge« zu erfahren – er tat es also um einer guten Sache willen!

So scheint es, ja. Aber Faust – wenn es ihn denn wirklich gegeben hat – war auch ein Taschenspieler und Gaukler, der sich zu inszenieren wusste. Angeblich starb er ja bei einem alchemistischen Experiment – dem Versuch, Gold herzustellen. Wir haben die Aufnahmen im Studio kurz vor diesem Punkt beendet. Wer weiß, was sonst mit mir passiert wäre!

Dann steckt also jede Menge Faust im Künstler Dieter Hallervorden? Hatten Sie nie den Wunsch, sich auch mal auf alten Erfolgen auszuruhen?

Auch wenn ich dem Leibhaftigen bisher glücklicherweise nicht begegnet bin, so bin ich zeit meines Lebens neugierig gewesen, d. h., gierig, Neues zu erleben. Und ich bin auch im fortgeschrittenen Alter gespannt, wann ich – wo auch immer – neue Erfahrungen machen kann. Am besten natürlich positive!

Die düstere Machart von Dorian Hunter begeistert nicht nur Fans, sondern auch Kritiker. Glauben Sie an eine Unterscheidung zwischen Unterhaltung und sogenannter ernsthafter Kunst?

Ganz ehrlich: Aus Sicht des Künstlers geht es vor allem darum, die bestmögliche Qualität zu erreichen. Unterhaltung soll dem Publikum Freude machen, und dafür muss auf der Künstlerseite in der Regel sehr viel Schweiß fließen. Wenn dann nur das Publikum Spaß hat, nicht aber die Kritiker, kann ich damit leben. Die meisten von ihnen haben leider einfach keine Ahnung, wie schwer es ist, etwas vermeintlich »Leichtes« zu machen…

Christian Funke


. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .