„Lion - Der lange Weg nach Hause“ (Universum Film) +++Rezension, Feature & Gewinnspiel+++
Regie:
Garth Davis
Mit:
Dev Patel, Rooney Mara, Nicole Kidman, David Wenham, Sunny Pawar, uva.
Ausgezeichnet mit 2 BAFTA Awards
6 Oscar®- und 4 Golden Globe®-Nominierungen
Die unglaublichsten Geschichten schreibt oft das Leben selbst. So auch die des Inders Saroo Brierley: Als kleiner Junge schläft er in einem wartenden Zug ein und fährt mit diesem notgedrungen tausende Kilometer durch den Kontinent, ehe er sich in Kalkutta wiederfindet. Völlig auf sich allein gestellt überlebt er den harten Alltag auf der Straße und wird schließlich von einem netten Ehepaar aus Australien adoptiert. Er wächst glücklich in einer wohlhabenden Familie auf bis er sich, 25 Jahre später, an seine Kindheit in Indien erinnert. Entschlossen seine leibliche Familie und ursprüngliche Heimat zu finden, rekonstruiert er alles, an das er sich erinnern kann und folgt, mit Hilfe von Google Earth, den Spuren bis zu seinem alten Zuhause. Eine tief ergreifende Reise beginnt, die ihn schließlich endlich nach Hause führt…
Mit Lion – Der lange Weg nach Hause inszeniert Emmy-Nominee Garth Davis („Top of the Lake“) einen Film voller Emotionen, der direkt ins Herz geht. In der Rolle des verlorenen Sohnes brilliert der BAFTA-Nominee Dev Patel („Slumdog Millionär“, „Best Exotic Marigold Hotel“). In weiteren Rollen glänzen Oscar®-Nominee Rooney Mara („Carol“, „Verblendung“), David Wenham („Der Herr der Ringe“) und Oscar®-Preisträgerin Nicole Kidman („Moulin Rouge!“, „The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit“) sowie als junger Saroo der charmante Sunny Pawar. Für die erstklassige Produktion zeichnen die Oscar®-prämierten Produzenten Iain Canning und Emile Sherman („The King’s Speech“) sowie Angie Fielder („Wish you were here“) verantwortlich, die sofort von den unglaublichen Ereignissen gefesselt waren: „Die Geschichte berührt etwas Elementares in uns Menschen: das Bedürfnis, ein Zuhause zu finden und herauszufinden, wer man ist“, so Emile Sherman (Produzent).
© Universum Film
Meinung zur Veröffentlichung:
Ein Mensch ohne Familie ist wie ein Baum ohne Wurzeln
Wir befinden uns in Khandwa, Indien des Jahres 1986. Der fünfjährige Saroo begleitet seinen älteren Bruder bei dessen Tagesgeschäft, verliert diesen jedoch aus den Augen und steigt intuitiv in einen Zug, der ihn in das weitentfernte Kalkutta bringt. Hier lebt er fortan als Straßenkind, der einige Zeit später von einer australischen Familie adoptiert wird. Trotz seiner nun gutsituierten und wohlbehüteten Kindheit lässt ihn der Gedanke an seine wahre Familie nicht los, so dass er sich zwanzig Jahre später auf die Suche macht…
Basierend auf dem Bestseller „A Long Way Home“, in welchem der reale Saroo Brierley seine Geschichte erzählt, inszeniert Garth Davis die emotional fesselnde Reise eines jungen Mannes in seine Vergangenheit. Starke Darsteller in facettenreich ausgearbeiteten Rollen, tolle Aufnahmen und eine dichte Inszenierung machen aus Lion – Der lange Weg nach Hause einen eindringlichen Trip, der zeigt, dass Kino durchaus noch in der Lage ist, den Zuschauer an ungewöhnliche Orte zu entführen, ihn emotional zu berühren und einem wundervolle Momente zu bescheren. Ein in allen Aspekten gelungener Geniestreich, der mich gepackt und nicht mehr losgelassen hat!
Lion – Der lange Weg nach Hause (Originaltitel: Lion, Australien, Großbritannien & USA, 2016) erscheint als DVD, Blu-ray und Video on Demand bei Universum Film. Bild (2,40:1/1080p/24) und Ton (Deutsch & Englisch: DTS-HD 5.1 Master Audio) der mir zur Verfügung stehenden Blu-ray befanden sich auf einem guten Niveau. Hier kann man zwischen eine vollständig synchronisierten und einer in den indischen Passagen untertitelten Fassung wählen. Im Bonusbereich befinden sich neun Interviews mit Cast & Crew, dass Musikvideo „Never Give up“, ein umfangreiches, fünfteiliges Behind-the-Scenes-Featurette und eine Programmübersicht.
Mit Lion – Der lange Weg nach Hause präsentiert Regisseur Garth Davis eine gefühlvoll in Szene gesetzte Spielfilmbiografie, die dank einer sehr guten Besetzung und einer atmosphärisch dichten Geschichte überzeugen kann. Eine Suche nach seinen Wurzeln, die jeden Zuschauer emotional berühren dürfte. Für mich einer der besten Filme der jüngsten Vergangenheit!
Saroos Reise: Von Indien nach Tasmanien und zurück
LION – DER LANGE WEG NACH HAUSE ist ein bewegender Film über die Suche nach den eigenen Wurzeln. Basierend auf dem autobiographischen Bestseller „Mein langer Weg nach Hause“ erzählt LION die wahre Geschichte von Saroo Brierley, der als Kind in Indien verloren ging und Jahrzehnte später wie durch ein Wunder seine Familie wiederfand.
Saroo wurde 1981 in der zentralindischen Stadt Khandwa im Bundesstaat Madhya Pradesh geboren, sein ursprünglicher Name lautete Sheru Munshi Khan. Nachdem der Vater die Familie verlassen hatte, lebte der Junge mit seiner Mutter Kamla Munshi und drei Geschwistern in äußerst ärmlichen Verhältnissen. Die Not der Familie war so groß, dass Saroo mit seinen zwei älteren Brüdern am Bahnhof um Geld und Lebensmittel betteln musste. Eines Tages schlief er vor lauter Erschöpfung in einem haltenden Zug ein und fand sich nach einer traumatischen Zugfahrt in Kalkutta im Südosten Indiens wieder – beinahe 1.500 Kilometer von seiner Heimatstadt entfernt.
Völlig auf sich allein gestellt, irrte der Fünfjährige wochenlang durch die gefährlichen Straßen der Stadt und unternahm in dieser Zeit mehrere erfolglose Versuche, mit verschiedenen Zügen wieder nach Hause zu kommen. Dank der Hilfe eines einheimischen Jugendlichen landete Saroo schließlich auf einer örtlichen Polizeiwache und wurde nachfolgend an ein Waisenhaus übergeben. Dort versuchte man nachzuvollziehen, wo der Junge Wochen zuvor mit dem Zug losgefahren war, doch Saroo konnte nicht genügend Informationen über seine Heimatstadt oder seine Familie beisteuern, weswegen sein Wohnort letztlich nicht bestimmt werden konnte. Mangels Alternativen wurde der Junge zur Adoption freigegeben und nach einiger Zeit von Sue und John Brierley adoptiert, die ihm ein liebevolles Zuhause im australischen Tasmanien schenkten.
Die folgenden Jahre verbrachte Saroo bei seiner neuen Familie in der australischen Stadt Hobart, ging zur Schule und begann nach seiner Ausbildung in der Firma seiner Adoptiveltern zu arbeiten. Irgendwann kam ihm die Idee, auf den Satellitenfotos von „Google Earth“ nach Anhaltspunkten zu suchen, anhand derer er nun vielleicht doch noch bestimmen könnte, in welcher Stadt seine ungewollte Zugfahrt einst ihren Anfang genommen hatte. Saroo verfolgte die nach Kalkutta führenden Bahnlinien akribisch zurück und stieß so nach mehreren Jahren der Suche auf den Bahnhof in Khandwa. Einige der dort zu sehenden Details stimmten mit Fragmenten seiner Erinnerung überein und schließlich gelang es ihm tatsächlich, den Weg vom Bahnhof zurück zum Haus seiner Familie nachzuvollziehen. Und das alles allein mit Hilfe der Aufnahmen von Google Earth.
2012 reiste Saroo nach Khandwa und recherchierte vor Ort, wer sich an den Vermisstenfall des fünfjährigen Jungen vor 25 Jahren erinnern konnte. In der Tat war der Vorfall einigen Bewohnern in Erinnerung geblieben. Sie konnten zuordnen, um welche Familie es sich seinerzeit gehandelt hatte – und letztendlich führten sie Saroo zu dem Haus, in dem seine leibliche Mutter nun lebte. Auch einen Bruder und seine Schwester konnte er bald wieder in die Arme schließen. Sein anderer Bruder war noch in der Nacht von Saroos Verschwinden von einem Zug erfasst und getötet worden, wovon der junge Mann erst jetzt nach 25 Jahren erfuhr. Saroo lebt heute weiterhin in Hobart auf der australischen Insel Tasmanien, steht nun aber in regelmäßigem Kontakt mit seiner leiblichen Familie, die er zudem bereits viele Male besucht hat.
Gewinnspiel:
Ich freue mich, zum Heimkinostart von „Lion – Der lange Weg nach Hause“
2 x die Blu-ray
verlosen zu können.
Frage:
Was ist euer liebster in Indien spielender Film?
Wer mir bis zum 31. Juli 2017 eine Mail mit dem Betreff „Lion – Der lange Weg nach Hause“ (plus der Anschrift & der Antwort) an:
schickt, das Gewinnspiel freiwillig auf Facebook mit jemandem teilt, dem das auch gefallen könnte und mir, wer mag, noch ein “gefällt mir” auf meiner Facebook – Seite (https://www.facebook.com/wewantmedia) gibt, nimmt an der Verlosung teil!
Bestimmt durch die Reihenfolge der Teilnahme bekommt jeder Teilnehmer eine Nummer zugeordnet, über den oder die Gewinner/in entscheidet ganz unparteiisch und unbestechlich Random.org.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, der/die Gewinner/in wird zeitnah benachrichtigt und unter diesem Post genannt.
Herzlichen Glückwunsch! Die Gewinner stehen fest und wurden per Mail informiert. Die Blu-rays sind bereits auf dem Weg, viel Spaß damit! Allen anderen Teilnehmenden meinen herzlichen Dank für die große Resonanz und viel Glück beim nächsten Gewinnspiel!
Christian Funke
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